First Responder (HvO) - Helfer vor Ort
Helfer vor Ort- seit 20 Jahren in Alpirsbach tätig
Die Helfer vor Ort, kurz HvO, sind medizinisch geschulte Sanitäter. Sie sind ein sehr wertvolles Glied in der Rettungskette und werden bei jedem Notruf der über die Rettungsleitstelle Freudenstadt (Telefon 112) für Alpirsbach und die Teilorte eingeht, parallel zum Rettungsdienst mit alarmiert. Die ehrenamtlichen Helfer werden über einen Notfallmelder informiert. Am Einsatzort angekommen überbrücken sie die therapiefreie Zeit bis zum Eintreffen eines RTW und Notarzt. Der Zeitvorteil den die ortsansässigen Helfer dabei haben ist immens und hat sich in den 20 Jahren des bestehenden Systems als lebenrettend bewahrheitet.
Die Entstehung des Helfer vor Ort- Systems in Alpirsbach:
In der Mitgliederversammlung 1999 hat der damalige Kreisbereitschaftsleiter Michael Schwab ein neues Angebot des DRK vorgestellt. Mit einem sogenannten “Helfer vor Ort System” soll spontane Hilfe möglich gemacht werden. Wie sich das auf die Bereitschaft Alpirsbach auswirken wird, hat sich zum damaligen Zeitpunkt noch niemand vorstellen können. Begonnen wurde im Jahr 2000 mit 9 Einsätzen, nach Schließung der Rettungswache Alpirsbach 2002 ist die Zahl der Einsätze auf jährlich 61 gestiegen. Seit 2005 haben die medizinisch qualifizierten Sanitäter rund 120 Einsätze im Jahr zu verzeichnen.
Vielfälltig sind die medizinischen Notfällen, weshalb auch das benötigte Material für alle Eventualitäten vorgehalten werden muss. Die Kosten für das verwendete Material, die Gerätschaft, sowie die im Vorfeld benötigten Qualifizierungsmaßnahmen sind hoch und werden vom DRK selbst erbracht. Denn es handelt sich um einen ehrenamtlichen Verein. Die geleistete Zeit wird den HvO nicht erstattet, diese medizinische Tätigkeit erbringen die Helfer kostenlos in ihrer Freizeit. Im Gegensatz zum Rettungsdienst, sprich RTW und Notarzt, werden sie nicht von der Krankenkasse entlohnt.
Ein AED Gerät (Automatisierter Exerner Defibrillator) erhöht die Überlebenschance bei einer Reanimation stark, doch die Anschaffungskosten für ein Gerät belaufen sich auf mehrere Hunderte Euro. Der ehrenamtliche Verein sieht trotzallem die Notwendigkeit die HvO teilweise damit auszurüsten.
Dabei kommen die DRKler manchmal selbst an ihre Grenzen und benötigen professionelle Hilfe. Heute weiß man, dass die psychologische Seite hierbei nicht vernachlässigt werden darf. Man stelle sich folgende Situation vor: mitten in der Nacht reißt einen der Melder aus dem Schlaf und 5 Minuten später steht man in einem fremden Schlafzimmer und führt bei einem Patienten eine überlebensnotwendige Reamination durch. Oder man sitzt bei einem Schneesturm am Sonntag bei Kaffee und Kuchen zuhause und der Melder ruft zu einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person. Oder der Nachbar von nebenan ist von der Leiter gefallen,…
"Die auf dieser Seite gezeigten HvO Einsätze sind nachgestellt"
- Bild VU
- Bild Chir. Kindernotfall
- Bild Waldunfall mit Motorsäge
- Bild Alkoholisierte Person
- Bild Herzinfarkt
"First Responder" bedeutet erste Hilfe vor Ort
Es bedeutet aber auch Ersthelfer und professionelle Nachbarschaftshilfe. Sie sind ein zusätzliches Glied in der Rettungskette. Gut ausgebildete, freiwillige Helfer unseres Ortsvereins überbrücken als First Responder die therapiefreie Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes oder Rettungsdienstes.
Wenn bei einem Notfall das nächste Rettungsfahrzeug noch im Einsatz oder der Notfallort durch die ehrenamtlichen Helfer schneller als für den Rettungsdienst zu erreichen ist, alarmiert die zuständige Rettungsleitstelle zusätzlich zum Rettungsdienst den First Responder. Dieser fährt meist mit seinem privaten PKW an den Notfallort und beginnt mit der Versorgung des Patienten bis der Rettungsdienst eintrifft.
First Responder führen entsprechende lebenserhaltende Basismaßnahmen durch, wie z.B. Herz-Lungen-Wiederbelebung, Lagerung des Patienten, Betreuung, blutstillende Maßnahmen usw. Eine wichtige Aufgabe ist auch die entsprechende frühe Rückmeldung an die Leitstelle.
Jedem Ersthelfer unseres Ortsvereins steht eine komplette Notfallausrüstung zur Verfügung. Sie besteht aus:
- Notfall-Tasche oder Notfall-Rucksack
- Blutdruckmessgerät + Stethoskop
- manuelle Absaugmöglichkeit
- Beatmungsbeutel + Masken Gr. 3 + 5
- Guedel-Tuben
- Rettungsdecken
- Verbandmaterial
- (Kleider-)Schere
- Einmalhandschuhe
- Pupillenleuchte
- Einsatzjacke aus dem Aktiven Dienst
- HWS-Immobilisation (Stifneck variabel)
- Blutzucker-Messgerät
Ausbildung
Die Ausbildung umfasst einen Erste Hilfe Kurs mit 8 Doppelstunden und eine Sanitätsausbildung mit 64 Stunden. Dazu kommt eine zusätzliche Ausbildung in der Herz-Lungen-Wiederbelebung und eine Einweisung in die Frühdefibrilation. Durch das Mitfahren auf Rettungswagen werden praktische Erfahrungen ausgebaut und ergänzt. Selbstverständlich bilden sich unsere First Responder ständig fort. In der Rubrik Dienstplan können Sie die aktuellen Fortbildungangebote einsehen. Diese sind, wie alle unsere Dienstabende, öffentlich - Gäste sind herzlich willkommen.
Ansprechpartner
Frau
Ulrike Roth
Bereitschaftsleiterin